Heute Mittag wurde die Besetzung des Gremberger Wäldchens, mit der sich Aktivist*innen gegen den Ausbau der A4 und für den Erhalt des Waldes einsetzen, geräumt. Während die Besetzung seit Beginn am 14.06.2024 als Versammlung anerkannt wurde, sprach die Polizei heute plötzlich von einer “Gefahr für die öffentliche Sicherheit”.
Auch eine Mahnwache, die sich einige hundert Meter von der Waldbesetzung entfernt befand, um Spaziergänger*innen zu informieren, wurde kurzerhand von der Polizei verboten. Die dort Aktiven wurden gezwungen den Wald zu verlassen. Eine Unterstützungsgruppe der Waldbesetzung reichte eine Eilklage gegen die Auflösung beider Versammlungen ein.
Der Räumung vorausgegangen war eine Aufforderung der Stadt Köln, den Wald zu verlassen, da dieser durch die Besetzung geschädigt würde. Diese Argumentation weisen die Waldschützer*innen zurück: „Der Widerspruch ist direkt ersichtlich – das Gremberger Wäldchen soll zerstört werden, um eine Autobahn zu bauen und denjenigen die dagegen vorgehen, wird Naturzerstörung vorgeworfen. Statt unseren Protest zu delegitimieren sollte die Stadt Köln sich gegen den Bundesverkehrswegeplan aussprechen und die Pläne für den Aus- und Neubau von Autobahnen zurückweisen“.
Nachdem alle Wege zur Waldbesetzung durch die Polizei versperrt wurden, eine Schneise zur Besetung freigeschnitten und -gesägt wurde, gab es rund um das Gremberger Wäldchen spontane Versammlungen von Unterstützer*innen, die ihre Solidarität zum Ausdruck brachten. Svenja, eine Teilnehmerin einer spontanen Kundgebung und Anwohnerin aus Kalk, sagte dazu: „Ich finde es unglaublich was hier passiert. Die Stadt Köln verliert jede Glaubwürdigkeit wenn sie einerseits behauptet Klimaneutralität anzustreben und anderseits die Pläne für die Zerstörung eines Waldes mitträgt.“
Um 19:30 startete eine Spontandemonstration von Kalk-Post. „Die Räumung der Waldbesetzung ist nicht das Ende unseres Protests. Wir werden weiterhin für den Erhalt des Gremberger Wäldchens kämpfen. Der Zuspruch und die Unterstützung durch die Anwohner*innen hat uns darin bestärkt.“