
[13 Uhr, Rheda] Die Disrupt Radtour, die aktuell unter dem Motto „Landwirtschaft in Bewegung“ über zwei Wochen in Deutschland verschiedene Orte besucht, hat sich heute etwas verfahren und ist zufällig bei Tönnies gelandet. Dort entschieden sich die Aktivist*innen dann noch etwas zu bleiben und eine spontane Kundgebung abzuhalten.
Einige Aktivist*innen von „Gemeinsam Gegen die Tierindustrie“ haben paralell auch Banner an verscheidenen Orten aufgehangen. Eines auch auf dem Werksgelände von einem Parkhaus, Tönnies gefiel das riesige Banner auch so gut, dass sie es so schnell einkasiert haben, dass keine Fotos gemacht wurden. Die Aktivist*innen bitten nun um eine sofortige Rückgabe. Zum Glück gab es noch ein Ersatzbanner, welches von einer Autobahnbrücke aufgehangen wurde.


In einem spontanem Redebeitrag erklärt eine Aktivist*in: „Dass es Konzerne wie Tönnies überhaupt noch geben darf, ist angesichts des von ihnen verursachten Leids kaum zu fassen. Und doch sind wir heute hier und werden auch weiterhin an den verschiedenen Standorten von Tönnies protestieren.“
Erst kürzlich hat sich das Unternehmen Tönnies in Premium Food Group umbenannt, der Zusammenhang mit dem schlechten Image des Unternehmens liegt auf der Hand. Allein am Hauptstandort in Rheda-Wiedenbrück werden täglich bis zu 30.000 Schweine geschlachtet. Rheda-Wiedenbrück ist nur einer von vielen Orten, an denen Tönnies im Akkord empfindsame Lebewesen tötet und damit Milliardenprofite erzielt.
Weiter erklärt Kim Müller: „Genau das ist die Tierindustrie: Ein System, das mit Leid Profite generiert. An der Spitze stehen milliardenschwere Unternehmer, die sich ein angenehmes Leben machen – während Landwirtinnen dem ökonomischen Druck nicht mehr standhalten können, Arbeiterinnen in Schlachthöfen unter prekären Bedingungen schuften müssen, indigene Menschen im globalen Süden vertrieben und ermordet werden, die Klimakrise und das Artensterben unaufhaltsam voranschreiten und unzählige Tiere ein leidvolles Dasein fristen.“
Die Aktivist*innen kündigen an, dass ihr Protest nicht enden wird, bis es endlich Schluss mit Konzernen wie Tönnies ist.
Die Disrupt-Radtour
Mit einer wöchentlichen Radtour von Oderbruch bis Brake. Teilnehmende an der Tour bekommen die Möglichkeit, sich zu dem Thema weiterzubilden und sich zu vernetzen. Die Radtour besucht verschiedene Orte der Veränderung, Höfe der Alternativen und jene, die im Widerstand zur Agrarlobby und den Großkonzernen stehen. Aber auch Orte der Zerstörung werden von der Tour zum Teil angefahren, so auch Tönnies.
Gemeinsam Gegen die Tierindustrie
Das Bündnis „Gemeinsam gegen die Tierindustrie“ ist ein bewegungsübergreifendes, überregionales Aktionsbündnis. Gemeinsam fordern sie die Abschaffung der Tierindustrie. Gemeinsam gegen die Tierindustrie ist der Überzeugung, dass Aktivist*innen selbst aktiv werden müssen, um einen gesellschaftlichen Veränderungsprozess voranzutreiben, da die Konzerne und die Regierungen nicht die aus ihrer Sicht erforderlichen Maßnahmen ergreifen. Sie fordern eine Agrarwende hin zu einer solidarischen und ökologischen Produktions- und Organisationsweise, die nicht auf Kosten anderer erfolgt und nicht am Gewinn orientiert ist.
Links und Kontakt
Webseite von Disrupt: https://disrupt-now.org/
Webseite von Gemeinsam Gegen die Tierindustrie: https://gemeinsam-gegen-die-tierindustrie.org/



